Landshuter Zeitung | 20.06.2016

„Ehrenamtlich viel für das Altdorfer Museum geleistet“

Heimat- und Museumsverein und Marktgemeinde dankten Professor Otto Bauer für sein Engagement

Altdorf: Seinen 90.Geburtstag feiert heute Professor Otto Bauer, der viel und das auch noch ehrenamtlich zur Erforschung, Vermessung und Dokumentation des Museums Altdorf und des „Homoar-Hofes“ in Eugenbach beigetragen hat. Deshalb hat der Heimat- und Museumsverein, im Vorfeld dieses runden Geburtstages, den Jubilar mit seiner Frau Rosemarie in das Museum eingeladen, um ihm dort für sein vielseitiges Engagement zu danken. Vorsitzender Hans Seidl und Bürgermeister Helmut Maier würdigten, im Beisein der Museumsleiterin Amira Adaileh, des Chronisten Ernst Gruß, der Ehrenvorsitzenden Ida Forster und weiterer Vorstandsmitglieder, die Arbeiten von Professor Otto Bauer. Vor einigen Jahren (2009) überreichte ihm dafür die Marktgemeinde schon die „Bürgermedaille in Silber“. Und nun hat Otto Bauer auch noch eine sichtbare Ehrung des Vereines erfahren.

Als einen „Glücksfall für das Museum“ bezeichnete Bürgermeister Helmut Maier die Mitarbeit von Professor Otto Bauer, weil damit der Kommune ein versierter Fachmann ehrenamtlich beiseite stand. „Er hat hier all seine Erfahrung eingebracht“, stellte der Gemeindechef fest. Auch Vereinsvorsitzender Hans Seidl lobte den Jubilar, von dem er viel gelernt und der auch gut mit der früheren Museumsleiterin Monika Weigl zusammengearbeitet hat. „Heute kann ich nur ein Dankeschön sagen“, resümierte der Vorsitzende, der dem Geehrten dann auch noch eine Urkunde überreichte. Otto Bauer ist auch Gründungsmitglied des Vereines. Erstmals ist er, wie Otto Bauer zurückblickte, beim beabsichtigten Ankauf (1989) des damals als „Adlhoch-Haus“ oder auch als „Oswald-Gütl“ bezeichneten Anwesens mit diesem konfrontiert worden. Seine Frau hatte nämlich schon zuvor Kontakt zu der Sprecherin der Erbengemeinschaft, Waltraud Brix, die dafür aufgeschlossen war, das denkmalgeschützte Haus in öffentliche Hände zu geben. Bei der ersten Besichtigung wurde ein Kellergewölbe vorgefunden, in dem sich durch die Futterrüben-Einlagerung über Jahrzehnte hinweg viel Erdreich angehäuft hatte. Vor dem Ankauf wusste man, so Otto Bauer, wenig über dieses Haus. Trotzdem hat er die damals Verantwortlichen der Kommune dazu ermuntert, dieses Haus von der Erbengemeinschaft zu erwerben. Und im Nachhinein betrachtet war dies die richtige Entscheidung. „Heute haben wir hier eines der besterforschten Museen“, betonte der Geehrte.

Unvergessen ist die jahrelange ehrenamtliche Mitarbeit von Otto Bauer bei diesem Museum. „Dazu habe ich auch viel Zeit gebraucht, die mir meine Frau netterweise eingeräumt hat“, merkte der Jubilar launig an. Weiter fand er auch lobende Worte für die Zusammenarbeit mit allen Bürgermeistern, aber auch für das überaus große Engagement  von Monika Weigl, Ernst Gruß und Hans Seidl sowie von Franz Leneis als „treibende Kraft für den kommunalen Erwerb des Hauses“. Auf insgesamt 30 Druckseiten der „Altdorfer Schriften“, Band 1 aus dem Jahre 2004, hat Professor Otto Bauer eine bautechnische Beschreibung des Museums vorgenommen. Dabei stützte er sich auf Bestandspläne aus dem Jahre 1990, auf Angaben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (1991) und auf die „Dendrochronologische Altersbestimmung“ einzelner, bei diesem Museum verbauter Holzteile aus den Jahren um 1550 und 1730. Laut Professor Otto Bauer stammt die älteste Baubeschreibung der einstigen Hofstelle (jetzt Museum) aus dem „Häuser- und Rustikalsteuer-Kataster“ von 1808/10. Bei der damaligen „Haus-Nummer 58“ steht die Bemerkung: „Gemauertes, mit Ziegel gedecktes Wohnhaus, woran Stadl und Ställe, gemauertes Waschhaus“. Nachfolgend schildert der Verfasser den Aufbau sowie die Be- und Verarbeitung der Holzteile und des Gemäuers. Das heute vorhandene Kellergewölbe, für eine Hofstelle der damaligen Zeit um 1550 nicht üblich, dürfte einst der Weinlagerraum des Wirtschaftsbetriebes gewesen sein, der zu der auf dem „Oswald-Hügel“ platziert gewesenen Burganlage gehörte.

Nicht nur das Altdorfer Museum, sondern auch den „Homoar-Hof“ in Eugenbach hat Professor Otto Bauer in den „Altdorfer Schriften“, Band 2 aus dem Jahre 2006, dokumentiert. Und die Geschichte dieses ehemals dominanten Hofes lässt sich, wie der Hobby-Archivar Hans Seidl recherchiert hat, bis in das Jahr 822 rückverfolgen. Auch zu diesem Bauwerk hat der Jubilar auf 25 Druckseiten recht ausführlich die Hof- und Hausform beschrieben und dazu auch noch Bilder und Skizzen beigefügt.

Josef Sehofer

GebProfBauerPresse

Bild:

Professor Otto Bauer mit seiner Frau Rosemarie, Bürgermeister Helmut Maier, dem Vereinsvorsitzenden Hans Seidl, der Museumsleiterin Amira Adaileh und weiteren Vorstandsmitgliedern